Atlas of Torture: Informations- und Kooperationsplattform für den globalen Kampf gegen Folter

Über das Projekt

Forschungsgegenstand &- fahrplan

Folter und andere Formen der Misshandlung sind trotz des universellen Verbotes weiterhin weltweit grausame Realität. Zugleich fehlt das Bewusstsein für das Problem. Wie der UN-Sonderberichterstatter über Folter beschreibt, leben wir in einer Zeit der „kollektiven Amnesie“, in der offizielle Berichte und die öffentliche Meinung Folter im Zeichen der Sicherheit und des Kampfes gegen Terrorismus verharmlosen und sogar gutheißen. Dabei wird vergessen, welches Leid und welchen Schaden sie anrichtet.

Genau dagegen wollen die Forscher:innen der Programmlinie „Menschenwürde und öffentliche Sicherheit“ des Ludwig Boltzmann (LBI-GMR) Instituts für Grund- und Menschenrechte gemeinsam mit der italienischen Partnerorganisation Huridocs vorgehen.

Denn obwohl sich zahlreiche internationale und innerstaatliche Akteur:innen im Kampf gegen Folter und andere Formen von Misshandlungen einsetzen, ist der Zugang zu entsprechenden Informationen nicht ausreichend. Außerdem führt eine mangelnde Koordinierung zwischen verschiedenen Akteur:innen zu regelmäßigen Überschneidungen und ungenutzten Synergien.

Die Informations- und Kommunikationsplattform Atlas of Torture zielt darauf ab, Organisationen und Einzelpersonen in ihrem Wirken zu bekräftigen und den globalen Kampf gegen Folter und Misshandlung zu stärken, indem:

  • das Bewusstsein für das Problem der Folter und Misshandlung geschaffen bzw. geschärft wird
  • Informationen zu Folter und Misshandlung leicht zugänglich gemacht werden
  • die Arbeit der Akteur:innen, die sich im Kampf gegen Folter und Misshandlung einsetzen, sichtbarer gemacht wird
  • der Austausch und die Zusammenarbeit gestärkt werden

Schwerpunkte

Die Website wird drei Kernelemente beinhalten:

  1. Die Datenbank: Das Kernelement des neuen Atlas of Torture wird eine benutzer:innenfreundliche Datenbank über die Situation von Folter und anderen Formen der Misshandlungen und ihre Prävention sein.
  2. Die Projekt- und Aktivitätenkarte: Das zweite Element der Website stellt eine Karte der relevanten Akteur:innen dar, die in den Kampf gegen Folter und andere Formen der Misshandlungen involviert sind. So werden einerseits Überschneidungen zwischen einzelnen Akteur:innen reduziert und andererseits die Koordination und Kooperation erleichtert.
  3. Die Lern- und Austauschplattform: Sie stellt die dritte Säule der Website dar und ermöglicht es Benutzer:innen, mehr über das Thema zu lernen und sich über Folter und andere Formen der Misshandlungen auszutauschen.

Methodik

Mit dem Atlas of Torture wird ein One-Stop-Shop für Forscher:innen und Personen aus der Praxis geschaffen. Die Website soll Akteur:innen als zentrale Anlaufstelle dienen, um einfach und ungehindert auf aktuelle Informationen und Strategien zur Prävention von Folter und andere Formen der Misshandlung zugreifen zu können.

Das Projekt baut auf dem ehemaligen Projekt „Atlas of Torture: Monitoring and Preventing Torture Worldwide – Building Upon the Work of the UN Special Rapporteur” auf, welches das Ziel hatte, die Arbeit des UN-Sonderbeauftragten für Folter, Manfred Nowak, zu verbreiten.

Projektdaten

Kontakt

Giuliana Monina

Programmlinienleiterin

+43 1 4277-27439 tvhyvnan.zbavan@tze.yot.np.ng