22 Nov 2017 von Ludwig Boltzmann

Erfolgreicher Abschluss des Twinning-Projekts „Stärkung der Kapazitäten der Interministeriellen Delegation für Menschenrechte“ in Marokko

Mit der feierlichen Abschlussveranstaltung am 8. September 2017 in Rabat wurde eine 28-monatige Zusammenarbeit mit der marokkanischen Interministeriellen Delegation für Menschenrechte (Délégation Interministérielle aux Droits de l’Homme, DIDH) gewürdigt.

BIM-Projektleiterin Patricia Hladschik unterstrich dabei die positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der DIDH im ersten Twinning-Engagement des BIM in Marokko sowie die Herausforderung, sich neben der täglichen Arbeit mit einer tiefgreifenden Reflexion über Arbeitsprozesse auseinanderzusetzen und diese anzupassen: Die DIDH wurde in der Projektlaufzeit zu einem Staatsministerium für Menschenrechte umgewandelt und die Maßnahmen zur Stärkung der institutionellen Kapazitäten wurden optimal genutzt. Frau Hladschik betonte, dass die Projektergebnisse, die in einem intensiven Dialog mit den marokkanischen Partnern entwickelt wurden, am nachhaltigsten wirken, da der Dialog auf Augenhöhe und das gegenseitige Lernen ein grundlegende Elemente der Twinning-Philosophie darstellen, was dem menschenrechtsbasierten Ansatz der Tätigkeit des BIM entspricht.

Das BIM bearbeitete mit seinem Team französischsprachiger ExpertInnen unter anderem die Themen Folterprävention, Strategieentwicklung zur institutionellen Weiterbildung, Entwicklung eines holistischen Ansatzes zum Monitoring von Empfehlungen der UN-Menschenrechtsmechanismen und Rechte von Menschen in Freiheitsentzug. Mit Trainings, der Erstellung von Handbüchern und Diskussionsveranstaltungen leistete das BIM einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Projekts. Ein Studienbesuch einer hochrangigen marokkanischen Delegation in Wien vermittelte einen direkten Einblick in das österreichische System im Bereich „Koordination und Mainstreaming von Menschenrechten in den öffentlichen Institutionen“.

Im Twinning-Projekt wurden insgesamt sechs Leitfäden für die Menschenrechtspraxis der DIDH-ExpertInnen entwickelt und 13 Schulungen für mehr als 180 VertreterInnen von Regierungsstellen und nationalen Institutionen, die im Bereich des Schutzes und der Förderung von Menschenrechten arbeiten, abgehalten.

Die Hauptziele der Konsolidierung der Förderung der Menschenrechte in Marokko durch Kapazitätsaufbau, Unterstützung für die Integration des Menschenrechtsansatzes in die öffentliche Politik und die Harmonisierung der nationalen Gesetzgebung mit den Bestimmungen der von Marokko ratifizierten internationalen Übereinkommen und die Entwicklung eines integrierten Systems zur Überwachung der Umsetzung der Empfehlungen der UN-Mechanismen wurden erreicht. Das Projekt wurde unter der Leitung Spaniens (FIIAPP) mit Österreich (BIM) und Frankreich (Agentur Expertise France) als Konsortialpartnern umgesetzt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Projektdatenblatt.

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