Das multidisziplinäre Projekt „FORMA – Lagebericht Zwangsverheiratung in Österreich“ setzte sich zum Ziel, eine umfassende Bestandsaufnahme zum Phänomen der Zwangsverheiratungen in Österreich vorzunehmen. Unter der Gesamtprojektleitung der Rechtsberatung der Caritas der Erzdiözese Wien, gemeinsam mit der Opferschutzeinrichtung Orient Express, der Institut für Strafrecht und Kriminologie und dem Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR), erfolgten Analysen zu Recht und Praxis, ausgehend von internationalen, menschenrechtlichen Grundlagen zu dieser schwerwiegenden Gewalt- und Ausbeutungsform. Das Projekt wurde finanziert im Rahmen des FFG-KIRAS Programms zu Sicherheitsforschung (Bedarfsträger: Bundesministerium für Inneres, Frauensektion des Bundeskanzleramts).

Zu den wesentlichen, von der FORMA-Studie aufgezeigten Herausforderungen zählen Maßnahmen für effektiven Opferschutz (Ausbau psychosozialer Angebote für Betroffene, verstärkte Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe, sicherer Aufenthalt für betroffene Asylsuchende und Migrant:innen und Ausbau der Rechtsberatung), Strafverfolgung (u.a. Überarbeitung des Straftatbestands) und Prävention (Mindestalter für Eheschließungen bei 18 Jahren ohne Ausnahme, „Ehe-Führerschein“, Aus- und Weiterbildung für Fachkräfte zu Zwangsverheiratung und Verwandtschaftsgewalt, Sensibilisierungsworkshops in Schulen). Ergänzt wird die Studie durch umfangreiche zusammenfassende Factsheets und eine evidenzbasierte Indikatorenliste zur Früherkennung von Gefährdungen.

Alle Unterlagen sind außerdem verfügbar auf der Projektwebsite der Caritas Wien.

Den vollständigen Lagebericht finden Sie hier abrufbar.