06 Jun 2017 von Ludwig Boltzmann

Wir diskriminieren nicht! – Präsentation des Verhaltenskodex zu Anti-Diskriminierung für Arbeitgeber in Serbien

Am 6. Juni 2017 fand eine Veranstaltung unter dem Titel „WIR DISKRIMINIEREN NICHT! – Präsentation des Verhaltenskodex zu Anti-Diskriminierung für Arbeitgeber“ in Serbien statt. Die Konferenz wurde im Rahmen des Twinning-Projekts „Stärkung von Menschenrechten und Anti-Diskriminierung“ organisiert und ist eines der Elemente zur Unterstützung der serbischen Beauftragten für Chancengleichhttps://gmr.lbg.ac.at/de/serbien-projekt-zur-starkung-menschenrechten-anti-diskriminierungheit (CPE) bei der Erhöhung der Wirksamkeit ihrer Empfehlungen für Arbeitgeber, bei denen Diskriminierung stattgefunden hat.

Ungefähr ein Drittel aller Beschwerden, die der CPE im Jahr 2016 vorgelegt wurden, waren mit den Einstellungsverfahren oder dem Arbeitsplatz verbunden. Aus diesem Grund wurde ein Handbuch konzipiert, das die Arbeitgeber bei der Stärkung und Verbesserung der Mechanismen für den Schutz und die Förderung der Gleichstellung unterstützen soll. Mit der Entwicklung eines Verhaltenskodex für Gleichstellung sowohl bei Unternehmen als auch bei Behörden motiviert die CPE Arbeitgeber dazu, vorbeugende Maßnahmen gegen Diskriminierung zu entwerfen und kann im Bedarfsfall auf ein wirksames Instrument verweisen, das die Arbeitgeber bei der Beseitigung von Diskriminierung am Arbeitsplatz unterstützen kann.

Die Konferenz fand im Palast Serbiens in Belgrad statt und zog fast 100 TeilnehmerInnen von der EU-Delegation in Serbien, internationalen Organisationen im Land, Botschaften, staatlichen Institutionen sowie Unternehmen an. Die starke Präsenz und die Beteiligung von privatem Sektor, Unternehmensverbänden und Business-Netzwerken stimmten optimistisch für eine zukünftige enge Zusammenarbeit. Die TeilnehmerInnen wurden mit Eröffnungsreden von Goran Knežević, Wirtschaftsminister, Brankica Janković, Beauftragte für Chancengleichheit und Oscar Benedikt, stellvertretender Leiter der EU-Delegation in Serbien, begrüßt.

Teilnehmer am ersten Panel unter dem Titel „Bewährte Praktiken und positive Erfahrungen bei der Förderung von Gleichstellung im Unternehmensumfeld“ war Niall Crowleyein BIM-Experte, der die CPE im Rahmen des Twinning-Projekts bei der Entwicklung von Ideen für einen Verhaltenskodex zu Anti-Diskriminierung unterstützte. In seinem Beitrag während der Podiumsdiskussion betonte er, dass dies ein wichtiger Moment für Gleichstellung, für die Beauftragte für Chancengleichheit und für die serbische Wirtschaft sei. Erfahrungen quer durch Europa haben gezeigt, dass ein proaktiver Ansatz für Gleichstellung, Vielfalt und Nichtdiskriminierung eine geplante und systematische Zugangsweise von Unternehmen erfordert. Ein geplanter und systematischer Ansatz wiederum erfordert die Einführung einer Infrastruktur für Gleichstellung in Unternehmen. Diese Infrastruktur beginnt mit der Entwicklung eines Verhaltenskodex, der im Unternehmen beschlossen, breit kommuniziert und umgesetzt werden muss. Abschließend hoffte Niall Crowley auf eine breite Aufnahme des Verhaltenskodex für Anti-Diskriminierung durch Unternehmen und darauf, dass serbische Unternehmen zu Vorzeigebeispielen für Gleichstellung werden.

Die zweite Panel unter dem gleichen Titel war mit verschiedenen anderen Stakeholdern besetzt, die ihre Sichtweisen zum Thema einbrachten. Das dritte Panel lief unter dem Titel „Wahrnehmungen junger Menschen zu Anti-Diskriminierung am serbischen Arbeitsmarkt “ und wurde mit einer lebhaften Diskussion abgeschlossen.

Die Konferenz bot eine hervorragende Plattform für die Präsentation und Diskussion des Handbuchs  für die Entwicklung eines Verhaltenskodex zu Anti-Diskriminierung für Arbeitgeber. Die CPE positionierte sich in der Debatte als Partnerin für Unternehmen, wenn es um die Implementierung und Verbreitung des Verhaltenskodex geht. Es bleibt zu hoffen, dass Unternehmen beginnen, sich rund um den Verhaltenskodex zu vernetzen und Verantwortung für den Kodex und dessen Weiterentwicklung zu übernehmen.

Galerie