Workshop zu Open-Source- und nutzergenerierten Beweismitteln im Zusammenhang mit Menschenhandel
Der von unseren Kolleg:innen Helmut Sax und Konstantina Stavrou organisierte Workshop beleuchtete u.a. die Herausforderungen bei der Identifizierung von Fällen von Menschenhandel.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Identifizierung und Verfolgung von Fällen von Menschenhandel, die durch digitale Technologien erleichtert werden? Wie können Open-Source- und nutzergenerierte Beweismittel genutzt werden, um diese Herausforderungen zu bewältigen? Diese Fragen wurden am 19. November 2024 in einem Workshop mit Vertreter:innen internationaler und regionaler Organisationen, nationaler Behörden sowie der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft erörtert. Der Workshop umfasste Beiträge der UNODC-Abteilung für Menschenhandel und Schleusung von Migranten, von FORENSIK.IT, des österreichischen Bundeskriminalamts, des regionalen technischen Beraters „Bekämpfung des Menschenhandels in Südosteuropa“ der Ständigen Vertretung Frankreichs bei den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen in Wien, der Internet Service Providers Austria sowie von Wissenschaftler:innen, die eng mit nationalen Behörden aus dem Vereinigten Königreich und Dänemark zusammenarbeiten.
Die Beiträge beleuchteten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, wie z. B. die in verschiedenen Ländern angewandten Ermittlungsstrategien und die Rolle der digitalen Forensik, die Rolle digitaler Plattformen und Internetdienstanbieter bei der Identifizierung von Menschenhandelsfällen und ihre Zusammenarbeit mit nationalen Behörden. Schließlich wurden die Leiden-Richtlinien zur Verwendung digital gewonnener Beweismittel vor internationalen Strafgerichten und Tribunalen sowie der Leitfaden „Evaluating Digital Open Source Imagery: A Guide for Judges and Fact-finders“ vorgestellt und diskutiert.
Unsere Kolleg:innen Edith Riegler, Helmut Sax und Konstantina Stavrou moderierten die Diskussionen. Sie steuerten Beiträge auf Basis laufender Forschungsarbeiten zum Thema Technologien und Menschenhandel, einschließlich Kinderhandel, bei. Der Workshop wurde im Rahmen der Forschung des Instituts zum Thema Menschenhandel organisiert und vom Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, Bildung und Sport des Fürstentums Liechtenstein finanziert.