Zweites Arbeitstreffen des Projekts „Audits und Zertifizierungen in Liefer-/Werschöpfungsketten“
Kurz vor Projektabschluss diskutierten Forscher:innen aus Köln und Wien Inhalte der Studie zum Einsatz von Audits und Zertifizierungen im Supply Chain Management.
Das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) und das Institut für Nachhaltigkeit, Unternehmensrecht und Reporting (INUR) der Universität zu Köln forschen gemeinsam zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten. Michael Lysander Fremuth, wissenschaftlicher Direktor des LBI-GMR und Professor für Grund- und Menschenrechte an der Universität Wien, und Camilla Haake, PostDoc am LBI-GMR, von der Programmlinie „Nachhaltigkeit, Entwicklung, Wirtschaft & Soziales“ (NEWS) hießen ihre Kölner Kolleg:innen Barbara Dauner-Lieb, Direktorin des INUR und emeritierte Professorin der Universität zu Köln, und Stefan Kingler am 16. und 17. Dezember 2024 in Wien willkommen. Im Fokus des Austausches stand die kürzlich fertiggestellte gemeinsam erarbeitete Studie zum Thema „Audits und Zertifizierungen im Kontext menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten von Unternehmen“ sowie aktuelle Entwicklungen rund um das Design und den Einsatz von Audits und Zertifizierungen in der Liefer-/Wertschöpfungskette. Ausgangspunkt des Projektes bildet die im Juli 2024 in Kraft getretene EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD).
Bereits im Sommer 2024 hatten die an dem Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler:innen von LBI-GMR und INUR im Rahmen eines ersten Arbeitstreffens zur Halbzeit des auf ein Jahr angelegten Forschungsprojekts juristische Problemstellungen rund um den Einsatz von Audits und Zertifizierungen im Unternehmenskontext erörtert. Im Rahmen ihres zweiten Arbeitstreffens diskutierten die Forscher:innen u.a. die Inhalte der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflicht von Unternehmen nach den Vorgaben der CSDDD, notwendige Inhalte von Audit- und Zertifizierungsprozessen, Möglichkeiten und potenzielle Risiken des Einsatzes von „Künstlicher Intelligenz“ im Rahmen von Audit- und Zertifizierungsverfahren sowie Möglichkeiten und Herausforderungen der Haftbarmachung von Auditierer:innen bzw. Zertifizierer:innen für Menschenrechtsverletzungen. Dabei bezogen sich die Forscher:innen auf die in den vergangen Monaten erarbeiteten zentralen Ergebnisse der Studie, welche planmäßig bis Ende des Jahres 2024 finalisiert werden soll. Eine Veröffentlichung der Studie und eine öffentliche Präsentation der Studienergebnisse sind für Anfang 2025 geplant. Weitere Informationen finden Sie zu gegebener Zeit auf unserer Website.
Das von der Arbeiterkammer (AK) Wien geförderte Forschungsprojekt „Audits und Zertifizierungen in Liefer-/Wertschöpfungsketten“ beleuchtet den Einsatz von Audits und Zertifizierungen als Instrumente zur Unterstützung von Unternehmen bei der Einhaltung ihrer Sorgfaltspflichten gemäß der CSDDD. Ziel des Projekts ist die Erarbeitung einer unabhängigen wissenschaftlichen Studie.