Umweltmigration

Umweltmigration

Menschen verlassen ihren Heimatort aus unterschiedlichen Gründen: Forschungen zum Thema Umweltmigrationen gehen davon aus, dass Veränderungen in der Umwelt (zB Dürren, Desertifikation, Überflutungen, Meeresspiegelanstieg) einen jener Faktoren darstellen, die – gemeinsam mit anderen wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Faktoren – zu Migration führen können.

Zunehmend werden diese Veränderungen in der Umwelt auf den Klimawandel zurückgeführt. In vielen Fällen umweltbezogener Migration ist eine klare Abgrenzung zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Migration schwierig – insbesondere wenn Personen aufgrund von Dürren nur unter schwierigen Umständen ihre täglichen Bedürfnisse erfüllen können und daher entscheiden, ihren Herkunftsort zu verlassen. Daraus ergeben sich Fragen hinsichtlich der Rechtsstellung dieser Personen, insbesondere ob diese internationalen Schutz erhalten können.

In der Vergangenheit haben wir uns mit der Rechtstellung von Personen, die ua aufgrund von Umweltfaktoren ihren Heimatort verlassen mussten im internationalen und EU Recht auseinandergesetzt. Im Projekt ClimMig: Klimawandelinduzierte Migration und der Bedarf an neuen normativen und institutionellen Rahmenwerken lag der Fokus auf der Frage, inwieweit die rechtlichen aber auch institutionellen Rahmen auf globaler, europäischer und österreichischer Ebene klimawandelbezogene Migration ausreichend berücksichtigen bzw. wie diesbezügliche rechtliche Lücken geschlossen werden können. Wir sind in diesem Zusammenhang nicht nur auf unfreiwillige Migration sondern auch auf Aspekte freiwilliger Migration als Anpassungsmaßnahme eingegangen.

Zurzeit arbeiten wir im Projekt ClimAccount: Human Rights Accountability of the EU and Austria for Climate Change Policies in Third Countries and their possible Effects on Migration an der Fragestellung, welche menschenrechtliche Verpflichtungen die EU und Österreich in Bezug auf Klimapolitiken gegenüber Individuen und der Bevölkerung in Drittstaaten haben, speziell hinsichtlich jener, die Folgen für Migrationsbewegungen nach sich ziehen.