28 Jan 2020 von Ludwig Boltzmann

NPM Standards: Auf dem Weg zu harmonisierten Haftstandards in der EU – Workshop in Rom, Italien

Im Rahmen des Projekts „Auf dem Weg zu harmonisierten Haftstandards in der EU – die Rolle der Nationalen Präventivmechanismen (NPM)“ führte das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte am 27. und 28. Januar 2020 einen Workshop in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Associazione Antigone in Rom, Italien durch.

Die rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten zum Thema „Einzel- und Isolationshaft in Justizanstalten“ und beschäftigten sich intensiv mit unterschiedlichen problematischen Aspekten dieses Themenkomplexes, u. a. mit den psychischen und psychosozialen Auswirkungen der Isolationshaft sowie der Schaffung von angemessenen Rahmenbedingungen für die effiziente Prävention von Gewalt und de facto Isolation. Am Workshop nahmen Angehörige von Nationalen Präventivmechanismen sowie Expertinnen und Experten teil, darunter Pétur Hauksson (Psychiater, ehemaliger Vizepräsident von CPT) und Alain Mitchell (UK NPM und CPT Mitglied), Moritz Birk und Walter Suntinger (beide systemische Berater).

Zusätzlich zum Expertentreffen hielt Associazione Antigone eine Konferenz mit dem Titel „Carceri, Isolamento e Prevenzione della Tortura“ (Gefängnisse, Isolation und Verhütung von Folter) ab, auf der Philipp Hamedl (Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte) das oben erwähnte NPM Standards-Projekt vorstellte.

Bis zum Sommer 2020 wird weiter zum Thema Einzel- und Isolationshaft geforscht. Die Erkenntnisse werden anschließend in einem Handbuch publiziert, das die Arbeit der Nationalen Präventivmechanismen unterstützen soll. Der österreichische NPM ist bei der Volksanwaltschaft angesiedelt.

„Die Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit werden auf die erheblichen Mängel an Stimulation und sozialer Interaktion während der Einzelhaft zurückgeführt“ (Sharon Shalev)

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