Der von Karin Lukas und Vincent Perle verfasste Beitrag erschien im November 2022 und befasst sich mit den Auswirkungen der Covid-19-Krise auf Menschen mit Behinderungen, sowie ausgewählten sozialpolitischen Maßnahmen, die in Reaktion darauf in verschiedenen europäischen Ländern ergriffen wurden.

In Kooperation mit der Arbeiterkammer untersucht das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die sozialen Menschenrechte in Europa. Die rechtliche Basis dafür bilden die in der (revidierten) Europäischen Sozialcharta (RESC) für Österreich und 42 weitere europäische Staaten völkerrechtlich verbindlich verankerten sozialen Rechte.

Hinsichtlich der Auswirkungen der Covid-19-Krise auf Menschen mit Behinderungen halten die Autor:innen unter anderem fest:

• Die sozialen Rechte von Menschen mit Behinderungen wurden im Zuge der Covid-19-Krise besonders stark beeinträchtigt
• Die gesundheitlichen Konsequenzen der Pandemie betrafen Menschen mit Behinderungen überproportional negativ
• Es muss davon ausgegangen werden, dass sich die Krise auf die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderungen besonders negativ ausgewirkt hat
• Menschen mit Behinderungen sind den gesundheitlichen und finanziellen Auswirkungen von (Wirtschaft-)Krisen stärker ausgeliefert
• Für Kinder mit Behinderungen und ihre Familien stellten Schulschließungen und die Umstellung auf Distanzunterricht eine besonders große Herausforderung dar

Die Autor:innen rufen dazu auf, die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderungen im Rahmen zukünftiger Krisen stärker zu berücksichtigen und zu adressieren. Dazu braucht es nicht zuletzt eine solide und differenzierte Datengrundlage. Außerdem sollten Interessen- und Selbstvertreter:innen in den Ausarbeitungs- und Implementierungsprozess der entsprechenden Maßnahmen miteinbezogen werden.

Den vollständigen Policy Brief zum Thema „Soziale Rechte in der Pandemie – Covid-19-Krise und Menschen mit Behinderungen“ finden Sie im Anhang.