Sowohl in Europa als auch weltweit war 2017 ein weiteres schwieriges Jahr für den Schutz der Menschenrechte. Beispiele für den erhöhten Druck auf das europäische Menschenrechtssystem sind offensichtlich: der Angriff auf die Unabhängigkeit der Justiz in Polen, auf den die Europäische Kommission erstmals mit der Einleitung eines Rechtsstaatlichkeitsverfahrens reagierte, die zunehmenden Menschenrechtsfragen, die sich aus der europäischen Migrationspolitik ergeben, die Aussetzung des Finanzbeitrags Russlands zum Europarat und die Senkung des Beitrags der Türkei sowie die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Schlüsselpositionen im Bereich der Menschenrechte in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Der zehnte Band des Europäischen Jahrbuchs für Menschenrechte ist wie üblich in vier Teile gegliedert und wird durch Buchbesprechungen neuerer Veröffentlichungen zum Thema Menschenrechte in Europa ergänzt. In diesem Band analysieren renommierte Wissenschaftler:innen einige der dringlichsten und aktuellsten Menschenrechtsfragen, mit denen Europa heute konfrontiert ist.