Frag doch einfach die Kinder

Über das Projekt

Forschungsgegenstand &- fahrplan

Das Recht auf Gehör und die Berücksichtigung der Meinung von Kindern ist eines von vier Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention. Zudem ist es im österreichischen Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern verankert. Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen strukturell zu etablieren, ist darüber hinaus ein Ziel der Wiener Kinder- und Jugendstrategie 2020 bis 2025. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) macht sich daher als Ombudsstelle und weisungsfreies Organ der Stadt Wien auf den Weg, selbst Beteiligung und Teilhabe vorzuleben, indem gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ein praxisnahes Beteiligungsformat für die Zielgruppe entwickelt wird.

Gelingen soll dies durch einen Partizipationsprozess, der nachhaltig und systematisch Kinder und Jugendliche in die Arbeit der KIJA einbindet und ihnen Entscheidungskompetenzen überträgt. Wie das geschehen soll, wird im Rahmen eines eineinhalbjährigen Projekts von Jänner 2024 bis Juni 2025 anhand verschiedener Workshopformate erarbeitet. Das Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) begleitet das Projekt wissenschaftlich, evaluiert es und entwickelt zusammen mit den Projektpartnern eine Toolbox, um die Ergebnisse auch für andere Dienststellen der Stadt nutzbar zu machen. Als weitere Projektpartner sind WIENXTRA, der Human Rights Space, die MA13 (Bildung und Jugend) und ein Kompetenzzentrum der MA18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) eingebunden.

Das Projekt richtet sich an:

  • Interessierte Kinder und Jugendliche, denen nicht nur Raum und Gelegenheit zur Artikulation ihrer Wünsche und Bedürfnisse gegeben wird, sondern auch echte Mitwirkungs- und Entscheidungskompetenzen übertragen werden
  • Die KIJA als Organisation, die die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit ihrer Arbeit verbessert wissen möchte
  • Klient:innen der KIJA, die von einem verbesserten, angepassten Angebot der Anwaltschaft profitieren
  • Mitarbeiter:innen der KIJA, die sich während des Projekts zu Vorreiter:innen gelebter Partizipation von Kindern und Jugendlichen entwickeln können
  • Dienststellen der Stadt Wien, die eine wissenschaftlich evaluierte Toolbox erhalten, mit deren Hilfe sie selbst Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in ihrem Tätigkeitsbereich umsetzen können

Schwerpunkte und Methodik

Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, ein nachhaltiges Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre zu etablieren und dadurch deren Partizipation und Demokratieverständnis zu fördern. Der Projektprozess soll darüber hinaus die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kindern und Jugendlichen, der Stadt Wien und zivilgesellschaftlichen sowie wissenschaftlichen Akteur:innen stärken. Die Kinder und Jugendlichen werden in der ersten Projektphase in 15 Empowermentworkshops mit der Thematik Kinderrechte und der Arbeit der KIJA vertraut gemacht. So werden die Grundlagen für die darauffolgenden Methoden-Instrumente-Entwicklungsworkshops geschaffen. In dieser zweiten Projektphase wird den Kindern und Jugendlichen dann Raum für ihre kreativen Ideen und Vorstellungen gegeben und es werden gemeinsam verschiedene Beteiligungsformate konzeptioniert. In der dritten Phase probieren Kinder, Jugendliche und die KIJA die zuvor entwickelten Methoden und Instrumente aus, um für die langfristige Einbindung kompatibel zu gestalten. Zum Ende des Projekts folgen drei Feedbackworkshops, eine Abschlussveranstaltung, inklusive Vorstellung der Ergebnisse und der Toolbox, sowie die Fertigstellung der Begleitstudie durch das Team des LBI-GMRs.

Projektdaten