Jahrbuch Menschenrechte 2010
Jahrbuch Menschenrechte 2010
(Hg.) Heiner Bielefeldt, Volkmar Deile, Brigitte Hamm, Franz-Josef Hutter, Sabine Kurtenbach und Hannes Tretter
2009, 328 S. BR. 135 X 210 MM.
€ 19,90 | ISBN 978-3-205-78426-5
Jahrbuch Menschenrechte 2010
Vordergründig sind Kinderrechte ein Konsensthema. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass sich an der Frage der Freiheitsrechte für Kinder und Jugendliche politische und ideologische Kontroversen entzünden. Dabei geht es z.B. um Fairness im Umgang mit Flüchtlingskindern, Entschädigungsansprüche für die Opfer autoritärer Heimerziehung oder die wirksame Bekämpfung moderner Formen der Kindersklaverei. Zu diesen und anderen Fragen bietet der Band Hintergrundinformationen und aktuelle Schlaglichter. Der Band wird ergänzt durch einen Serviceteil, der u.a. über wichtige Entwicklungen im Bereich der internationalen Strafgerichtsbarkeit und die Entwicklung der Europäischen Grundrechteagentur informiert.
Das Buch kann unter anderem direkt beim Böhlau Verlag bestellt werden.
Aus dem Inhalt:
I. Kinderrechte als Menschenrechte – ein sperriges Thema
–Der Empowerment-Ansatz und der „best interest“– Grundsatz bei Kinderrechten
–Von Jean-Jacques Rousseau zu Janusz Korczak: Zur Ideengeschichte eigenständiger Kinderrechte
–Anspruch und Kerngehalte der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, Arbeit des Kinderrechtsaus- schusses
–Zum Spannungsfeld von Kinderrechten, Eltern- rechten und staatlichen Interventionspflichten
–Jugendliche als Täter und als Opfer
–Rehabilitation traumatisierter Kinder und Jugendlicher
–Artikulation und Rezeption
II. Fragen der wirksamen Umsetzung
–Doch nicht ganz ernst gemeint? Staatenvorbehalte bei der Ratifikation der UN-Kinderrechtskonvention
–Zur Debatte um die Einführung der Individualbe- schwerde zur Kinderrechtskonvention
–Zivilgesellschaftliches Engagement innerhalb und außerhalb der „National Coalitions“ für die Kinder- rechte
–Das Zusatzprotokoll über den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten
–Kinderrechte in der Entwicklungszusammenarbeit
–Erfahrungen mit Kinder- und Jugendanwaltschaften
–Selbstorganisation und politische Bildung für Kinder und Jugendliche
–Schutzmaßnahmen vor Kinderpornographie
III. Exemplarische Probleme in unterschiedlichen Ländern und Regionen
–Der Umgang mit unbegleiteten Flüchtlingskindern in Deutschland und Österreich
–Kinder in Darfur
–Kinderprostitution und Mädchenhandel in Osteuropa
–Menschenrechtliche Konsequenzen der Ein-Kind- Politik in der Volksrepublik China
IV. Aktuelle Kontroversen
–Kinderarmut in Europa
–Kinder mit Behinderungen im Sonderschulwesen: professionelle Förderung oder Segregation?
–Kinderarbeit zwischen Ausbeutung und Selbstbe- stimmung
–Kinderrechte in die Verfassung?
–Kinder als Betroffene von häuslicher Gewalt
–Zur Debatte um Entschädigungsansprüche ehemaliger Heimkinder
–Kinder als Opfer sexuellen Missbrauchs