FRANET: Schwere Formen der Arbeitsausbeutung (SELEX II)

Über das Projekt

Das Ziel von SELEX II besteht darin, in acht EU-Mitgliedstaaten Nachweise über die spezifischen Erfahrungen, Ansichten und Bedürfnisse von Arbeitsmigrant:innen, die (schwere) Arbeitsausbeutung erfahren haben, zu sammeln. Das Projekt baut auf den Perspektiven, Erfahrungen und Bedürfnissen von Arbeitsmigrant:innen auf, die selbst Arbeitsausbeutung erfahren haben.

SELEX II ist eine Fortsetzung von SELEX I. SELEX II erweitert den Rahmen der Forschung über Berufsgruppen hinaus, die sich mit Arbeitsausbeutung befassen, um im Rahmen von Interviews und Fokusgruppendiskussionen mit Arbeitsmigrant:innen ihre Erfahrungen mit Arbeitsausbeutung zu erfassen. SELEX II trägt dazu bei, die Evidenzbasis aus der Sicht von Arbeitsmigrant:innen weiterzuentwickeln und hilft somit, eine erhebliche Wissenslücke über die tatsächlichen Erfahrungen von Arbeitsmigrant:innen zu schließen. Diese Forschung ist wichtig, um politischen Entscheidungsträger:innen, Gesetzgebern und denjenigen, die Ausbeutung von Arbeitsmigrant:innen bekämpfen, ein besseres Verständnis für die Erfahrungen und Bedürfnisse von Arbeitsmigrant:innen zu ermöglichen, die (schwere) Arbeitsausbeutung erfahren haben.

Die Feldarbeit für SELEX II wurde in acht EU-Mitgliedstaaten – Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Portugal und dem Vereinigten Königreich – durchgeführt. In jedem dieser Länder wurden 20 Einzelinterviews mit Arbeitsmigrant:innen (sowohl aus der EU als auch aus Drittländern) geführt, die selbst (schwere) Arbeitsausbeutung erfahren haben. Darüber hinaus wurden in jedem Land zwei Fokusgruppendiskussionen durchgeführt, die sich auf notwendige Unterstützungsmaßnahmen und mögliche präventive Maßnahmen bzw. Maßnahmen zur wirksamen Bekämpfung von Arbeitsausbeutung von Arbeitsmigrant:innen konzentrieren.

SELEX II wurde von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte initiiert, konzipiert und in Auftrag gegeben. Die Feldforschung wurde von FRANET-Mitgliedern in den acht bereits oben genannten EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Auf der Grundlage der acht Länderberichte und der gesammelten Daten entwickelt das BIM zwei Faktenblätter, von denen eines auf Hausangestellte fokussiert, ein Fokuspapier und einen analytischen Bericht für die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Die Ergebnisse sollen Erkenntnisse darüber liefern, was funktioniert und was nicht funktioniert in Bezug auf Strategien und Praktiken zur Vermeidung und Bekämpfung schwerer Arbeitsausbeutung von Arbeitsmigrant:innen in der EU. Die Ergebnisse der Forschung richten sich an EU-Institutionen und Mitgliedstaaten, von denen erwartet wird, dass sie Maßnahmen zur Bekämpfung schwerer Arbeitsausbeutung ergreifen und die Rechte von Arbeitsmigrant: innen sowie ihren Zugang zum Recht unterstützen und fördern. SELEX II ist Teil des Rahmenvertrages FRANET.

Projektdaten

Land: Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal und Vereinigtes Königreich
Beteiligte Personen: Barbara Liegl, Monika Mayrhofer
Kontakt: Barbara Liegl
Trägerorganisation: Human European Consultancy
Partnerorganisationen: Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR)
Projektstart: 11/2017
Projektende: 05/2018
Projekt abgeschlossen: Ja
Gefördert von: Agentur der Europäischen Union für Grundrechte
Programmlinie LBI-GMR: Asyl und Migration