CARES: Kindzentrierte und zugängliche Krisenbewältigung für ein wirksames Schutzsystem

Über das Projekt

Forschungsgegenstand & -fahrplan

Ob gestiegene Zukunftssorgen, emotionale Instabilität, geringe körperliche Betätigung oder zunehmende Schlafprobleme – erste Untersuchungen zeigen, dass Kinder und Jugendliche von den Folgen der COVID-19-Pandemie besonders stark und vielfältig betroffen sind. Das gilt vor allem bei bereits zuvor benachteiligten jungen Menschen: Der Verlust des Einkommens von Eltern, Spannungen innerhalb der Familie und „home schooling“ haben Konfliktpotenzial sowie bestehende problematische soziökonomische Strukturen nochmals verhärtet. Die genannten Faktoren haben damit zum einen die Bedeutung der Arbeit von Kinderschutzeinrichtungen – Behörden der Kinder- und Jugendhilfe, Trägerorganisationen – zusätzlich erhöht; zum anderen standen diese Akteure während der Lockdowns vielfach jedoch selbst vor großen Herausforderungen, um z.B. Kontakt zu den Familien und Angebote sowie Abläufe in Einrichtungen aufrechtzuerhalten.

CARES wird diese Entwicklungen – sowie aktuelle weitere Belastungen (Inflation, Folgen des Kriegs in der Ukraine) – analysieren und in diesem Prozess Kinder und ihre Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen. Auch die Erkenntnisse von Fachkräften werden ausgewertet, um künftig in der Kinderschutzarbeit insgesamt gestärkt auf Krisensituationen reagieren zu können.

Das Projekt läuft von September 2022 bis August 2024 und wird von der Programmlinie „Menschenwürde und öffentliche Sicherheit“ des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) in Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen Defence for Children International Belgium (Projektkoordination/ Belgien), dem Ministerium der Fédération Wallonie-Bruxelles (Belgien) und dem Habri Beratungstelefon (Kroatien) umgesetzt.

Schwerpunkte

  • Analyse der Reaktionsmechanismen im Bereich des Kinderschutzes im Umgang mit der Bewältigung der COVID-19-Pandemie, im Hinblick auf Erkenntnisse für zukünftige Krisensituationen
  • Direkte Einbeziehung von Kindern in den Forschungsprozess
  • Austausch zwischen Partnerländern zu identifizierten bewährten Kinderschutzpraktiken während der COVID-19-Pandemie
  • Entwicklung von Bewusstseins- und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte zu Erkenntnissen aus der Pandemie und zu Kinderrechten

Methodik

Ergebnisse sollen mittels der Durchführung von Sekundärforschung, vor allem aber durch Konsultationen mit Kindern (Workshops) und Fachkräften (Fokusgruppen, Umfragen,  Expert:inneninterviews) erzielt werden. Als Publikationen sind jeweils nationale Analyseberichte und Schulungshandbücher sowie ein gemeinsamer Analysebericht und ein gemeinsames Trainingstool für künftige Weiterbildungen zu Kinderrechten in Krisensituationen vorgesehen, sowie ein Bericht zur Kinderbeteiligung (inkl. „Stimmen der Kinder“-Dokument).

Projektdaten

Kontakt

Helmut Sax

Senior Researcher

+43 1 4277-27424 uryzhg.fnk@tze.yot.np.ng