denkBAR@Terrorism: The new type of war?
Mittwoch, 14. Januar 2015 – 22:00
Rote Bar im Volkstheater, Neustiftgasse 1, 1070 Wien
Um das Motto „Eine Bühne für das Wort und alle Spielarten der Kunst, für unterhaltsame Intellektualität und Qualität der Unterhaltung” der Veranstaltungsreihe Wort & Spiele Mittwoch zu erfüllen, findet in der Roten Bar im Volkstheater eine Diskussion über die Gefahren und Hintergründe von Terrornetzen statt.
DiskussionsteilnehmerInnen:
Manfred Nowak (Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts)
Amer Albayati (Journalist, Filmemacher, Islam- und Terrorexperte)
Heidi Kastner (Psychiaterin, Autorin Wut: Plädoyer für ein verpöntes Gefühl)
Konrad Paul Liessmann (Philosoph, Universität Wien)
Peter Pilz (Nationalratsabgeordneter der Grünen)
Moderation: Sibylle Hamann (Journalistin)
9/11 wurde zur Zeitenwende, zum Zeichen einer Politik der privatisierten Gewalt. Der neue Krieg ist ein Krieg gegen Zivilisten, ein Krieg ohne Grenzen von Zeit und Raum und ohne Kriegserklärung. Massaker statt Schlachten, dezentral organisierte Netzwerke, deren Mitglieder sich aus verschiedenen Ländern rekrutieren: Terrorismus. Seine Strategie – bei minimalem Eigenaufwand dem Feind maximalen Schaden zuzufügen. Die Behauptung eines Staatsbildungsprojektes mit eigener Justiz und eigenen Gesetzen, jenen des Dschihad – einer radikalen Ideologie, die unter Berufung auf den Koran und Anspruch auf Weltherrschaft Andersgläubigen Vernichtung ankündigt. Wer aber sind diese Personen hinter solchen Gräueltaten? Warum fühlen sich – oft junge – Menschen, auch aus Wohlstandsländern wie Österreich, davon angezogen? Fehlt ihnen die Identität? Leiden sie unter Diskriminierung? Sind es Lebensereignisse und Persönlichkeitseigenschaften, die zum Beitritt in eine terroristische Organisation führen? Ist Terrorismus ein Produkt von Unterdrückung und Not oder eines der Demokratie mit Freiheits- und Mitbestimmungsrechten und/oder auch ein Produkt des Internets? Was unterscheidet Dschihad-Kämpfer von den Roten Brigaden und der RAF?
„Die brutale Ermordung von JournalistInnen mitten in ihrer Arbeit in der Redaktion der bekannten Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris schockiert und erschreckt zutiefst, und man muss befürchten, dass durch dieses Attentat radikaler Islamisten die Meinungsfreiheit in Gefahr ist, Humor gefährlich, aber auch Weltoffenheit und Toleranz bedroht. Hoffentlich ist dieser Anschlag nicht Auftakt zu einem europaweiten Kampf der Kulturen. Hoffentlich behalten wir die Fähigkeit der Differenzierung bei. Unsere, schon vor längerer Zeit geplante Diskussion, erhielt traurigerweise brisante Aktualität.“ Dr. Sibylle Fritsch, Kuratorin Wort & Spiele Mittwoch
Der Eintritt ist frei.