icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Jüngsten und Ältesten

Die jüngsten und ältesten Generationen unserer Gesellschaft waren besonders stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen. Darauf weist der vom Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte veröffentlichte Policy Brief über „Soziale Rechte in der Pandemie“ hin.

Im September 2022 erschien ein Policy Brief zum Thema „Soziale Rechte in der Pandemie –Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Jüngsten und Ältesten“. Karin Lukas und Vincent Perle vom Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) untersuchten die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die sozialen Menschenrechte in Europa in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Wissenschaft der Arbeiterkammer. Die rechtliche Basis dafür bilden die in der (revidierten) Europäischen Sozialcharta (RESC) für Österreich und 42 weitere europäische Staaten völkerrechtlich verbindlich verankerten sozialen Rechte.

Die Kernaussage des Policy Briefes ist es, dass die Covid-19-Krise auf die jüngsten und ältesten Menschen in der europäischen Bevölkerung besonders negative Auswirkungen hatte.

In Bezug auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wurden folgende Erkenntnisse gewonnen:

  • Kinder und Jugendliche sind überproportional oft von Armut betroffen. Für die nächsten Jahre muss mit einem weiteren Anstieg der Kinderarmut gerechnet werden.
  • Das Schließen von Bildungseinrichtungen wirkte sich vor allem auf den primären und sekundären Bildungssektor stark negativ aus.
  • Junge Arbeitnehmer:innen waren von der Krise am Arbeitsmarkt deutlich stärker betroffen als der Durchschnitt.
  • Die Pandemie und die verhängten Maßnahmen führten zu einer massiven Verschlechterung der psychischen Gesundheit der jüngeren Generation.

Auch für Menschen höheren Alters hatte die Covid-19-Krise negative Auswirkungen:

  • Die Gesundheit älterer Menschen litt am dramatischsten unter der Pandemie.
  • Durch den eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsleistungen waren jene am stärksten betroffen, die bereits vor der Pandemie mit gesundheitlichen bzw. wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatten.
  • Die ökonomische Situation von Pensionist:innen, die bereits vor der Krise finanzielle Probleme hatten, verschlechterte sich besonders.

Aufgrund all dieser ernstzunehmenden Auswirkungen sowie der aktuellen Teuerungs- und Energiekrise ist eine politische Antwort vonnöten. Dieses soll verhindern, dass die jüngsten und ältesten Teile der Bevölkerung überproportional stark unter den Auswirkungen leiden. Außerdem ist ein uneingeschränktes Bekenntnis zu den sozialen Rechten unverzichtbar.

Den vollständigen Policy Brief zum Thema „Soziale Rechte in der Pandemie – Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Jüngsten und Ältesten“ finden Sie im Anhang.