Konferenz: retro- / intro- / per-SPECTION 2014-2018-2022 – Activism and social engagement in the Western Balkans
In den vergangenen Jahren zeigten sich in der westlichen Balkanregion sowohl alte als auch neue Herausforderungen für die Gewährleistung von Menschenrechten. Der Aufstieg von Politikern, die sich auf die Polarisierung und Radikalisierung sozialer und politischer Ansichten konzentrieren und damit Konsens, Gemeinschaftssinn und soziale Gerechtigkeit in Gefahr bringen, führte zu einer Zunahme von Protestbewegungen innerhalb der Bevölkerung in verschiedenen Staaten der Region.
Nach vier Jahren exzellenter Zusammenarbeit mit informellen BürgerInnenbewegungen und grass-root Initiativen in Bosnien und Herzegowina beschloss das Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM) eine Regionalkonferenz zum Thema „retro- / intro- / perSPECTION 2014-2018-2022 – Activism and and social engagement in the Western Balkans“ vom 6. bis 8. Februar in Sarajevo zu veranstalten. Das BIM lud ExpertInnen, AktivistInnen, Intellektuelle und VertreterInnen der Zivilgesellschaft aus Bosnien und Herzegowina und der gesamten westlichen Balkanregion sowie der EU ein. Das Ziel dieser Konferenz war es, Erfahrungen zu reflektieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln sowie eine Plattform zur regionalen Vernetzung zu schaffen.
Die Initiative zur Unterstützung informeller BürgerInnengruppen und grass-root Bewegungen in Bosnien-Herzegowina begann mit der Konferenz „Zivilgesellschaft als Faktor für den Wandel in Bosnien-Herzegowina“, die 2014 in Wien stattgefunden hat. Seit 2015 fanden mehrere Folgeaktivitäten statt, um weiterhin informelle BürgerInnengruppen, die Plena und grass-root Bewegungen aus dem ganzen Land zu unterstützen. Hierbei agierte das BIM als Brücke und Koordinator zwischen den informellen BürgerInnengruppen und internationalen Projektpartnern. Die Hauptpriorität dieser Initiative war die Stärkung der BürgerInnen in Bosnien und Herzegowina, um proaktive AkteurInnen des Wandels zu werden, die Zivilgesellschaft auf nachhaltige Weise zu unterstützen, einen besseren Zugang zu den Menschenrechten zu gewährleisten und die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu fördern.
Die Regionalkonferenz in Sarajevo, die den formellen Abschluss der Initiative darstellte, wurde von der österreichischen Botschafterin in Bosnien und Herzegowina Ulrike Hartmann eröffnet. Das BIM wurde von Susanne Fraczek (Abteilungsleiterin für Europäische Nachbarschafts- und Integrationspolitik) und Nina Radović (Koordinatorin der Initiative zur Unterstützung von informellen Bewegungen und Basisbewegungen in Bosnien und Herzegowina) repräsentiert. Vedran Džihić, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Institut für Internationale Politik (OIIP) und Projektexperte im Rahmen der vierjährigen Initiative, übernahm die Einbettung und Moderation der Vorträge und Reflexionsrunden.
Eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Titel “Towards an active utopia? Protest movements and activism in SEE” ergänzte am Abend des 7. Februar das Konferenzprogramm. Diese vom BIM und der Friedrich-Ebert-Stiftung Dialog Südosteuropa gemeinsam organisierte Veranstaltung bot die Gelegenheit neue Formen von BürgerInnenengagement in der Region breit zu diskutieren. Die Podiumsgäste waren: Igor Štiks (Universität Belgrad), Aleksandar Trifunović (BUKA, Banja Luka), Lura Pollozhani (Universität Prishtina), Blazhen Maleski (Think Tank Reactor – Research in Action, Macedonia), Besjan Pesha (Hashtag Initiative Albania), und Larisa Šuša (Movement of the Citizens of Graćanića, PGG).
Das komplette Konferenzprogramm und der Abschlussbericht zur Konferenz können im Download-Bereich dieses Artikels abgerufen werden.
Nähere Informationen zum Projekt „Initiative zur Unterstützung von informellen BürgerInnengruppen und grass-root Bewegungen in Bosnien und Herzegowina“ finden Sie hier.
Das BIM dankt der Erste Stiftung, der Friedrich Ebert Stiftung Dialog Südosteuropa und der Österreichischen Botschaft Sarajewo für die finanzielle Unterstützung im Rahmen der Konferenz.