13 Mai 2016 von Ludwig Boltzmann

Stärkung der Kapazitäten von Polizei und RichterInnen in Serbien für Anti-Diskriminierung

Vom 10. bis 13. Mai 2016 fanden in Belgrad zwei Schulungen für VertreterInnen des serbischen Innenministeriums zur Stärkung der Kapazitäten für die Umsetzung von Anti-Diskriminierungprinzipien statt. Die zwei Module „Interkulturelle Kommunikation und Anti-Diskriminierung“ und „Leadership und Anti-Diskriminierung“ wurden für 15 PolizistInnen aus verschiedenen Polizeidirektionen des Innenministeriums konzipiert. Die zweitägigen Trainingsmodule wurden von Oberst Peter Lamplot von der Sicherheitsakademie des österreichischen Innenministeriums und Anti-Diskriminierungsexpertin Karin Bischof vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte durchgeführt. Gastgeber der Veranstaltungen war das serbische Büro für Menschen- und Minderheitenrechte. Die Trainings werden auch im Aktionsplan der Regierung für die Einführung einer Strategie zur Vorbeugung von und zum Schutz vor Diskriminierung im Zeitraum 2014 – 2018 unter Punkt 4.1.7 Bereitstellung von Fortbildungsmaßnahmen für Angestellte der Polizei zum Verbot von Diskriminierung angeführtDie Trainings wurden von den TeilnehmerInnen sehr positiv aufgenommen und die von den TrainerInnen angewandte interaktive Methodik ermöglichte einen intensiven Erfahrungsaustausch.

In der darauf folgenden Woche, am 17. und 18. Mai, fand ein weiteres Training zum Thema Anti-Diskriminierung in Zlatibor statt, welches auf die Stärkung der Kapazitäten von serbischen RichterInnen in Ausbildung abzielte. Das zweitägige Training zum Thema „Umsetzung der Anti-Diskriminierungsgesetzgebung in der Republik Serbien“ wurde von Richter Kurt Weisgram vom Landesgericht Wiener Neustadt durchgeführt. Die serbische Justizakademie hielt diese Veranstaltung als Teil eines viertägigen Trainigsprogramms für 32 RichterInnen in Ausbildung ab. Die TeilnehmerInnen äußerten sich anerkennend über die vom Vortragenden eingebrachte Kompetenz und waren dankbar für die Möglichkeit, an praktischen Fällen aus verschiedenen nationalen Kontexten zu arbeiten.

Die drei Veranstaltungen fanden im Rahmen des EU Twinning-Projekts „Stärkung von Menschenrechten und Anti-Diskriminierung“ statt, welches durch die Europäische Union (IPA 2013) finanziert und vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte und dem Büro für Nationale Minderheiten der Republik Slowenien in Kooperation mit dem Büro für Menschen- und Minderheitenrechte (OHMR) und der Beauftragten für Chancengleichheit (CPE) in Serbien implementiert wird. Ziel des Projekts ist die Stärkung und Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen zu Menschenrechten sowie zum Schutz nationaler Minderheiten und deren Entwicklung im Einklang mit europäischen Standards. Die Aktivitäten des Twinning-Projekts zielen darauf ab, die vorhandenen Ressourcen und Potentiale der zwei Hauptbegünstigten, des OHMR und  der CPE, sowie der relevanten AkteurInnen in diesen Bereichen zu stärken und die Umsetzung von Anti-Diskriminierungsmaßnahmen auf nationaler und lokaler Ebene zu fördern.

a. Training for police officers in Belgrade
b. Training for police officers in Belgrade
c. Training for judges in Zlatibor
d. Training for judges in Zlatibor