icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light Kinder als Ko-Forschende

Am internationalen Tag der Kinderrechte gaben Schüler:innen gemeinsam mit Kinderrechtsexpert:innen Einblick in das partizipative Forschungsprojekt „Kind sein in Krisenzeiten“.

Anlässlich des internationalen Tages der Kinderrechte präsentierten am Montag, 20. November 2023, Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Wissenschaftler:innen des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) sowie Expert:innen des Human Rights Space (HRS) ihr partizipatives Forschungsprojekt „Kind sein in Krisenzeiten“.

Zum Hintergrund

COVID-19-Pandemie, Klimakrise, Kriege und Energiekrise samt stark gestiegener Lebenshaltungskosten: Kinder und Jugendliche in Österreich sehen sich mit multiplen Zuspitzungen konfrontiert, die zu einer Zunahme psychischer und physischer Belastungen führen. Ihre Ansichten und Meinungen bleiben dabei öffentlich oft ungehört.

Über das Projekt

Das vom Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft geförderte Projekt „Kind sein in Krisenzeiten – Ansichten, Erfahrungen und das Kinderrecht auf Partizipation“ stellt hingegen die Stimmen und Rechte junger Menschen ab zehn Jahren aus unterschiedlichen Lebensrealitäten in den Mittelpunkt. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen konnten sich während des Projekts im Rahmen von Workshops mit den Kinder- und Grundrechten auseinandersetzen sowie ihre Erfahrungen, Sorgen und Bedürfnisse in den aktuellen Krisenzeiten artikulieren. Aufbauend darauf haben sie mit Unterstützung der Expert:innen Aktionspläne erarbeitet. Deren Umsetzung wurde nun im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit Stakeholder:innen wie Pädagog:innen, Eltern, zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und politischen Entscheidungsträger:innen diskutiert.

In ihren fünf Aktionsplänen widmeten sich die Schüler:innen der Wiener Schulen BAfEP 10, OMSi Glasergasse 8 und VBS Hamerlingplatz den Themen „Sicherheit am Schulweg und in den Parks“, „Religionsfreiheit in der Schule“, „Elementarpädagogik – Bezahlte Sommerpraxis“, „Psychische Gesundheit in der Schule“ und „Angstfreie Schule“. Die von den Kindern und Jugendlichen gewählten Präsentationsformen reichten dabei von pantomimischen Darbietungen bis hin zu einer klassischen Podiumsdiskussion, an der u.a. die Nationalratsabgeordnete und Grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann, die NEOS-Nationalratsabgeordnete Katharina Werner und SPÖ-Bundesrätin Daniela Gruber-Pruner teilnahmen.

„Die Kinder und Jugendlichen haben im Laufe des Projekts sehr konkrete Bereiche benannt, in denen sie ihre Kinderrechte nicht ausreichend geschützt sehen: Gewalt gegen Frauen, Gewalt allgemein, psychische Gesundheit, Schutz vor Diskriminierung, Suchtmittelprävention, Schutz der Privatsphäre, Gedanken- und Religionsfreiheit“, geben die beiden Projektleiter:innen Hauke Benjes-Pitcz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am LBI-GMR, und Katharina Schuller, Obfrau und Gründerin des HRS, erste Einblicke in die Ergebnisse. Die jungen Ko-Forschenden drückten etwa zum Thema Gewaltprävention die Überzeugung aus, die Gesellschaft solle nicht die Mädchen zur Vorsicht mahnen, sondern stattdessen die Burschen entsprechend erziehen – ein Statement, das gerade auch im Hinblick auf die hohe Femizidrate in Österreich zu denken gibt.