Kinder und Jugendliche in Österreich sehen sich aufgrund der Überschneidungen und des Zusammenwirkens der COVID-19-Pandemie, des Ukrainekriegs, den sich zuspitzenden Folgen des Klimawandels und auch den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten mit multiplen Krisen konfrontiert. Diese Krisen führen bei jungen Menschen wiederum zu einer Zunahme psychischer und physischer Belastungen. Das Projekt „Kind sein in Krisenzeiten – Ansichten, Erfahrungen und das Kinderrecht auf Partizipation“ stellt die Stimmen und Rechte junger Menschen (ab 10 Jahren) aus unterschiedlichen Lebensrealitäten in den Mittelpunkt der Forschung.

Ziel des gemeinsamen Projektes des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) und des Human Rights Space ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für Kinder- und Grundrechte zu stärken. Weiters soll ein sicherer Raum geboten werden, in dem sie ihre Erfahrungen, Sorgen und Bedürfnisse in den aktuellen Krisenzeiten teilen können.
Im Rahmen des Projektes werden die jungen Menschen außerdem dabei unterstützt, eigene Ideen und konkrete Maßnahmen in Form von „Aktionsplänen“ zu erarbeiten. Wie diese dann umgesetzt werden können, wird mit den Kindern und Jugendlichen sowie den hierfür relevanten Stakeholder:innen wie Pädagog:innen, Eltern, zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und Vertreter:innen aus der Politik in einem gemeinsamen Treffen erörtert.

Um diese Ziele zu erreichen, werden die Kinder und Jugendlichen an einer dreiteiligen Workshop-Reihe teilnehmen. Der erste Workshop bietet ihnen eine inhaltliche Einführung zu Kinder- und Menschenrechten und sie erfahren, welche Bedeutung diese für ihr Leben haben können. Der zweite Workshop steht ganz im Zeichen der Sorgen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Hier nimmt auch die Frage nach der (mangelnden) Wahrung ihrer Rechte in Krisenzeiten eine prominente Rolle ein. Der letzte Workshop in der Reihe bietet den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen den Raum zur Ausarbeitung von Aktionsplänen. Dabei werden sie vom Projektteam unterstützt und erhalten auch nochmals Informationen zu den relevanten politischen Strukturen und Entscheidungstragenden, die für die Umsetzung ihrer Anliegen zuständig sind.

Das Projektteam besteht aus Hauke Benjes-Pitcz (Projektleitung) und Stephen Rabenlehner (beide LBI-GMR) sowie Katharina Schuller (Projektleitung) und Julia Eminger (beide Human Rights Space). Unterstützung erhalten sie vom wissenschaftlichen Beirat und Kinderrechtsexperten Helmut Sax (LBI-GMR).

Das Projekt wird vom Open Innovation in Science Center (OIS) der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) gefördert und im Zeitraum von April 2023 bis Dezember 2023 durchgeführt. Die Workshops mit den Kindern und Jugendlichen werden im Human Rights Space abgehalten.

Den Abschluss des Projekts bilden ein Bericht sowie eine wissenschaftliche Publikation. Die Kinder und Jugendlichen, die am Projekt teilgenommen haben, erhalten die Möglichkeit, sich nach dem Projekt auch weiterhin im Human Rights Space einzubringen und in das EU-Projekt CARES eingebunden zu werden.